Tennisellenbogen

Der Tennisellenbogen stellt die häufigste Sehnenerkrankung in Deutschland dar. Deshalb sollte der behandelnde Arzt, der Physiotherapeut und nicht zuletzt der Patient selbst genaue Kenntnis vom Kern des hier vorliegenden Problems haben.

Beim Tennisellenbogen sind die typischen Symptome:

  • Schmerzen beim Anspannen des Handgelenks oder des Mittelfingers
  • Schmerzen beim passiven Beugen des Handgelenks oder des Mittelfingers bei gestrecktem Ellenbogen
  • und/oder Druckschmerz am äußeren Ellenbogen

Wichtig für alle Beteiligten ist, zu wissen, dass es sich beim Tennisellenbogen nicht, wie lange angenommen, um eine Entzündung der Sehnen am Ellenbogen handelt! Würde man das Gewebe um den Ellenbogen genau untersuchen, würde man eben keine Entzündungszellen finden!

Das Problem ist vielfältig und muss deshalb auch aus verschiedenen Blickwinkeln heraus untersucht und behandelt werden.  

1. Im Bereich der Sehne selbst erkennt man in Untersuchungen zuviele und zu große Blutgefäße im Bereich des äußeren Ellenbogens, außerdem eine zu große Menge an Substanzen, die bei Nerven-Aktivitäten frei werden sowie zuviel unreifes, planlos angeordnetes Sehnengewebe.

2. Ein weiteres Charakteristikum des Tennisellenbogens ist, dass die Schmerzquelle oft nicht am Ort der Symptome liegt. Dass heißt, dass die Therapie nicht ausreichend ist, wenn nur der Ellenbogen mit Massage usw. behandelt wird, sondern nach anderen Schmerzquellen gesucht werden muss. Hier ist oft die Halswirbelsäule eine Schmerzursache, da aus ihr die Nerven austreten, welche den Ellenbogen versorgen.

3. Eine weitere interessante Tatsache ist, dass sich die Kraftdefizite nicht nur auf den betroffenen Ellenbogen beschränken, sondern der Patient auch weniger Kraft im ganzen Arm sowie sogar im anderen Arm hat. Da dies eine zentrale Ursache vermuten lässt, steht erneut die Halswirbelsäule im Fokus der Untersuchung!

 

Der Manualtherapeut muss also genau wissen, wo neben dem Ellenbogen andere Ursachen des Problems "versteckt" sein können, sonst werden unter Umständen nicht die Ursache, sondern nur die Folgen behandelt!